„Das Aufräumen nach dem verheerenden Hochwasser beginnt – Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hält einen 15-Punkte-Plan für Bürgerinnen und Bürger bereit.

Wie gehe ich nach dem Eintritt von großen Wassermengen durch Hochwasser in meinem Haus vor?

1.Als Erstes gilt es, eine mögliche Einsturzgefahr des Gebäudes ein- oder auszuschließen. Das Betreten der Räumlichkeiten sollte zuerst von der Behörde freigegeben werden.

2.Nehmen Sie im Folgenden immer Beweissicherungen vor. Diese können Sie in Form von Fotografien als Nachweise der Sachschäden an Ihre Versicherung weiterleiten.

3.Strom + Gas abgestellt? Informieren Sie sich bei Ihrem örtlichen Versorger, ob eine Gefahr besteht. Wenn der Strom abgeschaltet ist: Entfernen Sie alle Geräte aus den Steckdosen.

4.Bitte beachten Sie: Das Wasser nicht ohne Weiteres auspumpen! Es besteht die Gefahr des Eindrückens der Außenwände und des Hochdrückens der Kellersohle, wenn der Gegendruck zum äußeren Grundwasser fehlt.

5.Wenn die Feuerwehr keine Bedenken hat, dann auspumpen (unabhängiges Notstromaggregat, wenn noch kein Strom angeschaltet ist)-ABER ACHTUNG: Es darf sich kein Öl im Abpumpwasser befinden. Wenn ja- brechen Sie den Abpumpvorgang ab und informieren Sie die Feuerwehr. Bitte beachten Sie: Das Wasser während des Abpumpens in einer ausreichenden Entfernung sicher ableiten (zum Beispiel Strasse oder Kanal).

6.Es besteht Verletzungsgefahr! Bitte Handschuhe und Sicherheitsschuhe nutzen. Beachten Sie, dass verschmutztes Wasser mit Keimen (Infektionsgefahr) und Schadstoffen belastet sein könnte. Den Hautkontakt in jedem Fall vermeiden. Immungeschwächte Helfer sollten hier nicht mithelfen.

7.Vorsicht Rutschgefahr! Unter dem Schlamm können sich Gegenstände, Glasscherben, spitze Teile befinden. Gehen Sie aus Sicherheitsgründen nicht ohne Begleitung in den Keller.

8.Vorsichtig von der Treppe aus nachsehen, ob die Öltanks sicher oder beschädigt sind. Bei Beschädigungen umgehend die Feuerwehr anrufen!
Bei Gasgeruch ebenfalls die Feuerwehr anrufen; die Leitung könnte beschädigt sein.

9.Sehen Sie vorsichtig im Keller nach, ob Sie auffällige Risse in der Bausubstanz erkennen können. (Bei breiten Rissen besteht eine Einsturzgefahr).

10.Arbeiten Sie sich langsam und vorsichtig bei der Entsorgung von Gegenständen vor. Entfernen Sie durchfeuchtete Wandverkleidungen. Sichern Sie Dokumente und entsorgen Sie diese nicht.

11.Wichtig: Entsorgen Sie Schlamm bevor dieser hart wird. Reinigen Sie den Boden und Wände und spülen Sie diese nach.

12.Elektroverteilerkasten vor der Inbetriebnahme von einem zugelassenen Elektrofachbetrieb prüfen lassen. Dies gilt auch für die Öl- oder Gasheizungsanlage (Heizungsbaubetrieb).

13.Sorgen Sie für ausreichende Querlüftung (zunächst bei Tag und Nacht. Anschließend nur bei Nacht). Beachten Sie, dass der Trocknungsprozess Monate dauern kann.

14.Entsorgen Sie organisches Material möglichst schnell. Es besteht die Gefahr der Schimmelbildung und Gesundheitsgefährdung. Zu organischen Materialien gehören unter anderem Holz, Papier, Textilien, usw.

15.Beachten Sie bei dem Wiederaufbau: Präventive Tipps- z.B. Pumpensumpf, Fliesenbelag, Rückstausicherung, usw.“

(www.bbk.bund.de, 24.06.2013)