Die Feuerwehr-Uniformen
Die Uniformen aller Feuerwehren der Welt unterscheiden sich stark in Design sowie Schutzfunktion. Aber selbst in ein und derselben Feuerwehr gibt es verschiedene Arten der Feuerwehrbekleidung. Die Kosten für die Ausrüstung, also auch für die Bekleidung, übernimmt der jeweilige Träger (hier: die Gemeinde Oderwitz) zu 100%. Je nach Einsatzzweck bieten die Uniformen spezielle Eigenschaften.
Grundsätzlich wird zwischen „Dienstuniform“ und „Einsatzuniform“ unterschieden.
… bietet keinerlei Schutzfunktion. Sie hat eher repräsentativen Charakter.
Genutzt wird sie beim offiziellen Auftreten von Feuerwehrmitgliedern in der Öffentlichkeit: z.B. während Brandsicherheitswachen, bei Festveranstaltungen, bei Sitzungen oder beim Besuch von Lehrgängen.
Die Dienstuniform enthält Informationen zu Dienstgrad und Dienststellung (z.B. Maschinist, Gruppenführer, Zugführer, Wehrleiter) sowie Informationen zur Anzahl der geleisteten Dienstjahre.
Sie ist in Ausführungen für Herren (Hemd und Anzug) und Damen (Bluse und Kostüm) erhältlich.
Die „Einsatzuniform“ (Grundform)
Diese Einsatzuniform besteht aus Feuerwehrüberhose, Feuerwehrüberjacke, Feuerwehrschutzstiefeln, Feuerwehrhandschuhen, Feuerwehrhelm sowie dem Feuerwehrsicherheitsgurt (auch „Hakengurt“). Die Bekleidung bietet Schutz vor einer kurzzeitigen thermischen Belastung von über 1000°C. In deren Oberfläche sind Leuchtstreifen integriert um bei fließendem Straßenverkehr eine höhere Warnwirkung zu erzielen. Die ledernen Schutzstiefel sind durchtrittsicher, antistatisch und verfügen über Stahlkappe sowie Knöchelpolster. Der Helm ist ausgestattet mit Nackenschutz, Visier und Helmlampe. Zum Sichern, Retten, Selbstretten und Befestigen sonstiger Ausrüstungsgegenstände dient der Feuerwehrsicherheitsgurt.
Zwar stellt das Atemschutzgerät keine Uniform im herkömmlichen Sinne dar, da es jedoch eine Schutzfunktion erfüllt, findet es hier Erwähnung. Dieses Gerät wird als Ergänzung zur „Grundform“ der Einsatzuniform angelegt. Bei Arbeiten bei Bränden oder unter sonstigen giftigen Gasen bietet es die Möglichkeit, die Erkrankung der Einsatzkraft durch Atemgifte zu vermeiden. Es bietet einen Vorrat von 1600 Liter Luft, die unter 200 bar verdichtet sind. Diese Menge reicht unter starker körperlicher Anstrengung (z.B. bei der Bekämpfung eines Wohnungsbrandes) für ca. 20 Minuten. Die Atemschutzmaske wird dazu durch ein „Klick-System“ am Helm befestigt. … mehr
Bei Arbeiten mit der Kettensäge (Auch hierfür ist ein Lehrgang erforderlich.) wird zusätzlich eine Schnittschutzhose angelegt. Sie ist mit einer Faserfüllung versehen. Kommt der Kettensägenführer vom „Kurs“ ab und droht sich am Bein zu verletzen, durchtrennt die laufende Kette der Motorsäge die Oberfläche der Schnittschutzhose. Die Faserfüllung wird von den Schneidezähnen der Säge herausgerissen und verfängt sich im Inneren Kettenantriebs. Die Säge kommt zum Stillstand.
Ist z.B. eine Technische Hilfeleistung der Feuerwehr nach Überflutungen erforderlich, werden die Einsatzkräfte im Tiefwasserbereich zusätzlich mit Wathosen ausgerüstet. Sie sind aus Gummi hergestellt und enthalten direkt angeschweißte Gummistiefel (mit Stahlkappe). Eine so ausgerüstete Einsatzkraft sieht zwar recht albern aus, kann sich aber problemlos in brusttiefes Gewässer wagen, ohne nass zu werden. Bei der Ortsfeuerwehr Oberoderwitz sind drei dieser Hosen vorrätig. Darüber hinaus verfügt jede Einsatzkraft neben den Lederstiefeln (siehe „Grundform“) über ein Paar Gummistiefel.
Die Westen der Feuerwehr gliedern sich in Warnwesten und Funktionswesten. Die Warnwesten sind mit Leuchtstreifen versehen und in leucht-orange gehalten. So bieten sie speziell bei Dunkelheit eine bessere Sichtwirkung im Verkehrsraum. Auf dem Rückenteil enthalten sie ggf. die Aufschrift “FEUERWEHR”.
… haben keine Schutz- oder Warnfunktion. Sie dienen lediglich der Kennzeichnung von Einsatzkräften mit Führungsaufgaben (z.B. Gruppenführer, Einsatzleiter, Abschnittsleiter). Einsatzkräfte können ihre Vorgesetzten so bereits von Weitem gut erkennen. Auch andere Personen, wie Besitzer des Einsatzobjektes oder Einsatzkräfte von Polizei oder Rettungsdienst erkennen ihre Ansprechpartner sofort. Die Farben der Funktionswesten sind sachsenweit einheitlich, um bei der Zusammenarbeit mehrerer Feuerwehren den Überblick behalten zu können.
Werden bei Einsätzen andere Schutzkleidungen (z.B. Chemikalienschutzanzug, Hitzeschutzanzug,…) benötigt, können diese von Feuerwehren aus der Umgebung angefordert werden.
Diese Uniform ist eine Übungsuniform der Jugendfeuerwehr-Mitglieder. Sie besteht aus Arbeitsjacke, Arbeitshose sowie Helm, Stiefeln, Handschuhen, Zweidornriemen und einem Schiffchen („Käppi“). Die Uniform steht der der aktiven Abteilung in nichts nach, selbst die Warnstreifen sind vorhanden. Einziger Unterschied ist der fehlende Schutz gegen thermische Belastung. Da die Jugendfeuerwehr bei „Real-Einsätzen“ nicht mitarbeiten darf ist dieser Schutz jedoch nicht erforderlich. Darüber hinaus steht jedem JF-Mitglied eine Regenjacke mit entnehmbarem Kälteschutz zur Verfügung. Auch die Kosten für diese Uniform übernimmt die Gemeinde Oderwitz komplett.
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