Auf einem Grundstück an der Hauptstraße setzte sich ein PKW in Bewegung. Die Tür war geöffnet und die Fahrerin hatte einen Fuß noch nicht im Fahrzeuginneren. Der Wagen kam an einer Hauswand zum Stehen und klemmte die Person ein.


Lage bei Eintreffen
Ein Kleinwagen stand an einem Wohn- und Geschäftsgebäude. Eine Gebäudeecke hatte die Fahrertür zugedrückt. Im Schließbereich dieser befand sich das Bein der Verunglückten. Das Fahrzeuggewicht verhinderte das selbstständige Befreien aus dieser Lage. Der Rettungsdienst war bereits vor Ort und nahm eine Erstversorgung vor. Hierfür konnte als Zugang vorerst nur die Beifahrertür genutzt werden.


Maßnahmen
Da der Einsatzauftrag bei der Alarmierung eine Brandfolge offen lies, rüstete sich ein Trupp vorsorglich auf der Anfahrt mit schwerem Atemschutz aus. An der Einsatzstelle wurde die B96 auf einer Länge von ca. 100m halbseitig gesperrt. So konnte eine Fahrzeugaufstellfläche eingerichtet werden. In Zusammenarbeit mit dem Notarzt wurde parallel die gemeinsame Vorgehensweise erörtert. Dabei konnte von einer äußerst schonenden Rettung durch Trennen des Daches von der Karosserie abgesehen werden. Die Patientin erhielt Schmerzmittel. Anschließend wurde das Heck des PKW angehoben, von der Wand abgerückt und mit Unterlegkeilen vor Wegrollen gesichert. Die Fahrertür konnte nun wieder geöffnet werden. Die verletzte Fahrerin wurde aus dem Wagen befreit und im RTW für den Transport ins Krankenhaus vorbereitet. Das Fahrzeug wurde nun vom Gebäude weggeschoben und gesichert.


Ergebnis/Auswertung
Eine weitere Schädigung der betroffenen Person konnte verhindert werden. Nach Abschluss aller Maßnahmen wurde die Straßensperrung aufgehoben.


BÜRGERINFO :
Viele von Ihnen, werte Leser, werden sich bei der Auflistung der Menge an Fahrzeugen sowie Einsatzkräften (siehe Tabelle unten) vielleicht wundern und denken: „Da hätte doch bestimmt auch ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr gereicht.“ Für bestimmte Einsatzstichworte (wie hier >Hilfeleistung Stufe 2<) wird automatisch ein im Vorfeld erarbeitetes Programm von der Leitstelle gestartet. Dieses beinhaltet die Alarmierung einer bestimmten Fahrzeugart bzw. Einsatzkräfteanzahl. Beim oben geschilderten Szenario hätte auch der Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät erfolgen können. Grundsätzlich ist dann ein zweiter Rettungssatz an der Einsatzstelle bereitzustellen. Bei großen Gebäudeschäden wäre eine hohe Anzahl an Einsatzkräften mit der Notsicherung des Objekts und dessen Evakuierung beschäftigt gewesen. Gemäß des Mottos "Lieber >haben< als >hätten< wird in solchen Fällen jede Möglichkeit genutzt, um unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern die bestmögliche Hilfe in Unglücksfällen zu bieten.


Kurz und bündig

Einsatz.Nr.: 18. / 2015
Einsatzart: Technische Hilfe
Datum: Donnerstag, 06.08.2015
Alarmierung: 16:22 Uhr
Einsatzdauer: 1 Stunde
 
Fahrzeuge Oow: LF10, MTW
Fahrzeuge Now: HLF10, TLF16+SBA
Weitere Kräfte/Behörden: Fw Eibau (LF8, MTW), Fw Neueibau (TSF-W), Fw Walddorf (LF8), Rettungsdienst, Notarzt, Polizei
Anzahl Einsatzkräfte Feuerwehr: 45


Letzte Aktualisierung dieses Artikels: 06.08.2015, 21:11