Um 2:34 Uhr wurde die Gesamtgemeinde Kottmar mit allen Ortsfeuerwehren zu einem brennenden Wohnhaus mit angrenzender Werkstatt alarmiert. Die Bewohner des Hauses, darunter mehrere Kinder, konnten sich bereits selbst in Sicherheit bringen, da sie von einem im Gebäude montierten Rauchmelder geweckt wurden.


Lage bei Eintreffen
Ein an der Rückseite befindlicher Anbau mit PKW-Unterstand und Wintergarten sowie ein dort untergebrachter PKW standen im Vollbrand. Ebenfalls in Brand geraten war ein unmittelbar daneben stehender Holzhaufen. Teile des Umgebindehauses hatten bereits Feuer gefangen. Personen waren nicht mehr im Objekt.


Maßnahmen
Mehrere mit Pressluftatmern ausgerüstete Trupps gingen ins Haus vor, um Löschmaßnahmen im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss durchzuführen. Aus dem KFZ-Unterstand konnte eine Gasflasche geborgen werden. Im Außenangriff kamen 4 C-Rohre sowie 3 B-Rohre zum Einsatz. Zur Löchwasserversorgung dienten 2 Teiche sowie ein Pool (26.000 l). Über mehrere hundert Meter wurde das Löschmittel mit Pumpen über B-Schläuche zur Einsatzstelle befördert.
Bedingt durch die Verbindung mehrerer Hausanbauten untereinander konnte sich jedoch der Brand auf weitere Gebäudeteile ausweiten. Mehrere Einbruchsicherungen mussten von den Einsatzkräften gewaltsam entfernt werden, um Löscharbeiten in den betroffenen Bereichen durchführen zu können. Auf Grund von Einsturzgefahr mussten die Löscharbeiten ebenfalls unterbrochen werden. Große Teile des Dachs, Decken im Wohnbereich sowie sämtliche Anbauten waren in sich zusammengestürzt.
Gegen 8:30 Uhr wurde eine Wärmebildkamera an die Einsatzstelle bestellt. Durch den Einsatz dieser konnten verbleibende Glutnester zügig lokalisiert und abgelöscht werden. An verschiedenen Stellen war jedoch erst grobe Technik notwendig: So musste ein Unterstand zwischen Wohnhaus und Garage mit einem Teleskoplader abgerissen werden um weitere Löscharbeiten in diesem Bereich zu ermöglichen. Das Ausbringen von Schaum und Netzwasser sollte abschließend verbleibende Hitzequellen in Hohlräumen ersticken. Im Verlauf der Restlöscharbeiten wurde im Bereich des Hinterhauses Gasgeruch wahrgenommen. Trotz des Einsatzes eines Gasspürgerätes konnte jedoch die Ursache nicht ausfindig gemacht werden. Da das Gebäude über keinen Gasanschluss verfügt, wird eine weitere Gasflasche in einem stark einsturzgefährdeten Bereich vermutet, der jedoch erst nach entsprechenden Sicherungsmaßnahmen betretbar sein wird. Um eine Gefährdung der Einsatzkräfte zu gewährleisten wurde das Objekt stromlos geschaltet und die Dorfstraße für den Verkehr gesperrt. Ebenfalls wurde die Trinkwasserleitung des Hauses abgeriegelt, da einige Wasserrohre im Haus infolge der Hitzestrahlung geplatzt waren. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen eingeleitet.


Ergebnis/Auswertung
Die Einsatzstelle muss weiterhin auf Wärmeentwicklungen beobachtet werden. Das Objekt weist sehr starke Brandschäden auf. Der Ursprung des Gasgeruchs im hinteren Bereich des Hauses kann auf Grund von Einsturzgefahr noch nicht geklärt werden. Die Kottmarsdorfer Dorfstraße muss für Aufräumarbeiten weiter gesperrt bleiben.


BÜRGERINFO :
Bereits in der Nacht zum Ostersonntag (5.4.2015) kam es in Lauta zu einem ähnlichen Ereignis. Wie auch in Kottmarsdorf konnte dort eine mehrköpfige Familie dank eines Rauchmelders den Flammen noch rechtzeitig entkommen. Ein Rauchmelder ist, vor allem Nachts, ihre preiswerteste Lebensversicherung bei Bränden. Die vergangenen Feuerwehreinsätze zeigen, dass durch deren Montage Familientragödien bei Bränden ausbleiben können. Mehr erfahren Sie hier!


Kurz und bündig

Einsatz.Nr.: 5. Einsatz in diesem Jahr
Einsatzart: Brandeinsatz
Datum: Mittwoch, 08.04.2015
Alarmierung (Oberoderwitz): 08:30 Uhr
Einsatzdauer (Oberoderwitz): 3,5 Stunden
 
Fahrzeuge Oow: MTW
Fahrzeuge Now:
Weitere Kräfte/Behörden: Fw Kottmarsdorf, Fw Obercunnersdorf, Fw Niedercunnersdorf, Fw Eibau, Fw Walddorf, Fw Bautzen (mit insgesamt 1 x LF16, 2 x LF8, 2 x TSF-W, 2 x TSF, 2 x KdoW, 1 x GW Atemschutz/Strahlenschutz), Kreisbrandmeister, Polizei, Kriminalpolizei, SOWAG, ENSO, Agrarunternehmen (Teleskoplader), Bauhof, Bürgermeister
Anzahl Einsatzkräfte Feuerwehr: 83