Vorsicht glatt!
- Februar 21st Februar 2015
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Am 23.01. dieses Jahres, trafen wir uns so wie jeden 2. Freitag am Feuerwehrhaus in Oberoderwitz um unseren Jugendfeuerwehrdienst zu absolvieren. Das Thema an diesen Tag: „Eisrettung“. Nachdem wir einen Ausschnitt aus dem Hörbuch „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ gesehen hatten, besprachen wir das Gehörte (Die Geschichte von „Emil Zahnlücke“) und die dabei zum Einsatz gekommene Technik. Da bei der Eisrettung auch die von uns immer wieder geübten Rettungsknoten gebraucht werden, übten wir diese, bis jeder sie beherrschte.
Gerade jetzt, wo es doch sehr kalt ist, und die Teiche in und um Oderwitz beginnen eine Eisschicht zu bekommen, ist dieses Thema mehr als aktuell. Jeder weiß, dass die gefrorenen Eisflächen lebensgefährlich werden können.
Doch Wissen schützt vor Dummheit nicht!
Im Falle eines Falles, ist die Zeit ein entscheidender Faktor bei der Eisrettung. Da das Wasser unmittelbar unter der Eisdecke meist nur ein bis zwei Grad Celsius beträgt, wird dem Körper sehr schnell die Wärme entzogen. Genau genommen 27 mal schneller als an der Luft. Nach nur 15 Minuten kann ein Mensch an den Folgen einer Unterkühlung sterben.
Trotz aller notwendigen Eile ist es zwingend an die Eigensicherung zu denken!
– Rettungswesten anlegen.
– Wenn vorhanden: Eisrettungsanzug anlegen.
– Kräfte nur durch Leinen gesichert auf das Eis.
– Nur unmittelbar benötigtes Gerät und Personal auf die Eisfläche.
– Nach Möglichkeit “leichtere” Einsatzkräfte einsetzen (keine stark übergewichtigen Personen). Diese müssen dennoch kräftig und konditionell fit sein.
– Den gefährdeten Eisflächenabschnitt nie stehend betreten, grundsätzlich auf dem Bauch mit ausgebreiteten Armen robben. Idealerweise mit Hilfsmittel (Steckleiter o.ä – ebenfalls mit Leinen sichern!.) arbeiten, um das Gewicht besser zu verteilen.
Beim Vorgehen muss der Helfer neben der eigenen Leinensicherung eine zweite Leine mitführen, um den Verunglückten sichern zu können. Als sinnvoll hat sich der Einsatz von zwei Steckleiterteilen erwiesen. Während sich der Helfer mit der einen langsam voran bewegt, kann jeweils die zweite seitlich nach vorne geschoben werden. Dem Verunglückten dürfen nur die Leiter, Leine oder zur Not ein stabiler Ast o. ä. gereicht werden. Nicht direkt die Hand! Das Risiko an der Einbruchstelle selbst einzubrechen oder ins Wasser gezogen zu werden ist groß. Allerdings muss der Helfer spontan entscheiden. Ins Eis eingebrochene Personen sind durch die Kälte rasch entkräftet. Daran denken: Auch eine Drehleiter kann – bei entsprechender Aufstellmöglichkeit – eine Rettungsmöglichkeit sein
Aber Vorsicht! Der Gerettete ist noch nicht außer Lebensgefahr, wenn er vom Eis ist.
– Der Verunglückte darf sich nicht bewegen und muss vorsichtig transportiert werden (kaltes und warmes Blut sollen sich nicht zu schnell vermischen).
– Nur flach liegend lagern und transportieren.
– Nasse Kleidung mit Schere entfernen (Bewegung vermeiden).
– Opfer niemals alleine lassen (es drohen Bewusstlosigkeit und Atem-/Kreislaufstillstand auch nach der Rettung,…).
Hinweise vom DLRG für das Verhalten mit Eisflächen:
Bericht: Guido Scheibe
„Das ist doch echt cool!“… mehr coole Erlebnisse bieten wir dir jeden 2. Freitag im Monat von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr am Feuerwehrhaus, Dorfstr. 83.
Alle Dienstthemen findest du unter „Ausbildung“.