Als sich in einem Wohnhaus an der Unteren Dorfstraße ein Elektro-Verteilerkasten im 1.OG entzündete, versuchten die Bewohner den Brand mit einem Pulverlöscher zu bekämpfen. Kurz darauf wurde die Feuerwehr alarmiert.

Lage bei Eintreffen
Deutliche Brandspuren (ca. 1m²) waren im Bereich der Brandausbruchstelle sichtbar. Ein Raum im 2.OG war mit Rauch gefüllt. Die Ortsfeuerwehr Niederoderwitz war bereits vor Ort und hatte eine erste Lageerkundung vorgenommen. Mittels Kleinlöschgerät (HiPress) waren erste Löschmaßnahmen eingeleitet, sowie vor dem Gebäude ein Verteiler in Stellung gebracht worden.


Maßnahmen
Zwei Bewohner wurden mit Krankenwagen zur Untersuchung hinsichtlich Rauchgasvergiftung abtransportiert. Ein mit Atemschutzgerät ausgerüsteter Trupp ging mit Wärmebildkamera zur Glutnestsuche vor. Über dem Elektrokasten war eine Ansammlung von Glut feststellbar. Da das Ausmaß dieses Glutnestes nicht sichtbar war, musste im 2.OG von einem weiteren Trupp unter Atemschutz mittels Rettungssäge eine Kontrollöffnung in eine Trockenbauwand gesägt werden. Um an die entsprechenden Stellen heranzukommen, war es jedoch nötig, mehrere Schränke von der Wand zu rücken. Bevor weitere Löschmaßnahmen eingeleitet werden konnten, wurde das Haus stromlos geschaltet. Das Auffinden und Freiräumen der Hauptsicherungen erwies sich als zeitaufwendig, da eine große Menge an Hausrat beiseite geräumt werden musste. Die Aufgabe des nächsten Trupps unter Atemschutz bestand nun darin, den Elektrokasten zu demontieren. Abschließend wurde an mehreren Stellen abgelöscht und angrenzende Räumlichkeiten kontrolliert. In regelmäßigen Abständen wurden die Atemschutzgeräteträger ausgetauscht, um Ruhepausen zu gewährleisten. Mehrere Sicherungstrupps wurden bereitgehalten. Eine stabile Löschwasserversorgung wurde zum Einen von einem Hydranten, zum Anderen vom Landwasser her (TS8) aufgebaut. Die Einsatzstelle wurde ausgeleuchtet. Die Untere Dorfstraße musste voll gesperrt werden. Bis 23:30 Uhr wurde das Gebäude mit einer Brandsicherheitswache (TLF16) besetzt. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde die Einsatzstelle zu Emittlungszwecken an die Kriminalpolizei übergeben.


Ergebnis/Auswertung
Die Brandausdehnung konnte auf dem vorgefundenen Umfang gehalten werden. In verschiedenen Bereichen des Wohnhauses mussten Einrichtungen zerstört werden, um ein zügiges Arbeiten zu gewährleisten. Die Straßensperrung wurde aufgehoben. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen. Neue Ausrüstungsgegenstände, wie Rettungssäge, Wärmebildkamera und HiPress haben wertvolle Dienste geleistet, um das Vorgehen bei der Glutnestsuche/ -bekämpfung effektiv zu gestalten.


BÜRGERINFO :
Der Einsatz eines Feuerlöschers kann oftmals größeren Brandschaden verhindern bzw. verzögern. Vergewissern Sie sich daher in Ihrem eigenen Interesse, wo sich in Ihrem Haushalt ein Feuerlöscher befindet und wie er bedient wird. Dabei ist zu beachten, dass man sich nicht selbst in Gefahr bringt. Im Schadenfall sollte jedoch die Feuerwehr ebenfalls alarmiert werden.


Kurz und bündig

Einsatz.Nr.: 12. Einsatz in diesem Jahr
Einsatzart: Brandeinsatz
Datum: Mittwoch, 29.10.2014
Alarmierung: 17:18 Uhr
Einsatzdauer: 3 Stunden
 
Fahrzeuge Oow: LF10, MTW
Fahrzeuge Now: HLF10, TLF16
Weitere Kräfte/Behörden: Fw Mittelherwigsdorf, Fw Spitzkunnersdorf, Rettungsdienst, Polizei, Kriminalpolizei (Brandursachenermittler), Elekroinstallateur, Bürgermeisterin, Arzt