Nach einem Unwetter mit Starkregen und Hagel stiegen die Pegel von Gewässern dramatisch schnell an. Von den Berghängen her flossen große Schlammmengen Richtung Dorf. der Gemeindewehrleiter alarmierte die Einsatzkräfte.


Lage
An vielen Grundstücken im Ortsgebiet wurde die Lage innerhalb kurzer Zeit kritisch, sodass Wassereinbrüche drohten. Jedoch waren nicht nur Anwohner in Bachnähe betroffen, sondern ebenso Bürgerer, die unterhalb von Hängen wohnen. Hauptverkehrswege wie die B96 wurden von hohen Wasser- und Schlammmengen überflutet.


Maßnahmen
Das LF10/6 fuhr zur B96 um die Gullyeinläufe zu öffnen. Das Abfließen größerer Wassermengen sollte so erreicht werden. Währenddessen ging der erste Notruf von Bürgern ein. Das LF10/6 fuhr zu einem Wohnhaus an der Dorfstraße um dieses mit dort befindlichen Sandsäcken zu sichern. Das Haus wurde stromlos geschaltet. Der MTW Oow übernahm weiterhin die Öffnung der Gullys.
Im Bereich der Schmiedegasse sowie der Dorfstraße wurden Pumpen eingesetzt, um den Wasserspiegel zu senken bzw. das Wasser an Gebäuden vorbei zu leiten. Auf den Grundstücken gelagerte Sandsäcke wurden zur Sicherung verwendet. Einige Tiere wurden aus einem von Wasser umspülten Stall gerettet. Für eine Herde Schafe kam jede Rettung zu spät: Die toten Tiere trieben davon.
Durch den immernoch steigenden Wasserpegel musste der Pumpeneinsatz abgebrochen werden, um das Einsatzfahrzeug und Gerätschaften vor den Fluten in Sicherheit zu bringen. Der Bereich musste auf Grund der starken Strömung zwischen Häusern abgesperrt werden.
Eine Einsatzleitung wurde gebildet. Hilfsangebote weiterer Feuerwehren und Hilfsorganisationen wurden angenommen.
Die B96 musste voll gesperrt werden. An der Schmiedegasse, sowie „Am Grundwasser“ mussten aus 4 Gebäuden Menschen gerettet bzw. evakuiert werden. An mehreren Stellen in der gesamten Ortslage wurden weitere Einsatzstellen angefahren, um bei Sicherungsmaßnahmen zu unterstützen, sowie Gebäude auszupumpem.
Im Ortsteil Oberoderwitz wurden 56 Einsatzstellen abgearbeitet. Am DRK-Stützpunkt in Niederoderwitz wurde ein Verpflegungspunkt eingerichtet. Ebenfalls wurde dort ein Notlager für evakuierte Bürger eingerichtet.


Ergebnis/Auswertung
Trotz des massiven Einsatzes von Einsatzkräften, helfenden Anwohnern und schwerer Technik konnte vielfach der Schaden nicht verhindert werden. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Lage zuspitzte und die große Zahl an Einsatzstellen setzte dem Einsatzerfolg schnell Grenzen.




BÜRGERINFO :
Allen Bürgern, die Ihren Nachbarn und Bekannten während dieses Einsatzes zur Hilfe eilten, möchten wir danken.
Denken sie jedoch bitte daran, ihre Kraftfahrzeuge so zu parken, dass insbesondere die Dorfstraßen für Einsatzfahrzeuge befahrbar bleiben. Die Suche nach Fahrern dieser Autos erschwerte unsere Arbeit zusätzlich!
Vermeiden Sie bitte reine „Besichtigungsfahrten“ durch den Ort während derartiger Großschadenslagen!


Kurz und bündig

Einsatzart: Technische Hilfe
Datum: Sonntag, 09.06.2013
Alarmierung: 13:47 Uhr
Einsatzdauer: 13 Std.
 
Fahrzeuge Oow: LF10/6, MTW
Fahrzeuge Now: TLF16/25, LF8/TS, MTW
Weitere Kräfte: Fw Spitzkunnersdorf, Fw Großschönau, Fw Mittelherwigsdorf, Fw Herrnhut, Fw Waltersdorf, Fw Ottenhain, Fw Zittau, Fw Rietschen, Fw Bad Muskau, Fw Weißwasser, Kreisbrandmeister (2x), Rettungsdienst, DRK, Polizei, Abwasserunternehmen, Bauhof, Mitarbeiter Gemeindeverwaltung, Bürgermeisterin