Gefahrensymbole erfreuen sich großer Beliebtheit. So werden sie gern als Schlüsselanhänger getragen, auf den Aktenkoffer geklebt oder das Auto wird damit verziert. Das sieht toll aus und ist natürlich was ganz Besonderes.

Doch Vorsicht: Diese Gefahrensymbole haben eigentlich den Zweck, Rettungskräfte schon von weitem sichtbar vor einer Gefahr zu warnen. D.h. Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungswesen sind darauf geschult, auf solche Symbole aufmerksam zu sein. Dabei wird nicht hinterfragt, ob wirklich z.B. ein ätzender Stoff vorhanden ist, sondern wenn ein Schild das besagt, dann wird von einem tatsächlich ätzenden Stoff ausgegangen.

Ein Beispiel:
Auf einem PKW klebt dieses Gefahrensymbol (Bild links). Der Fahrer findet das Zeichen cool und hat es sich zum Spaß gekauft und aufgeklebt. Auf einer Fahrt durch den Ort hat er mit seinem Fahrzeug einen Unfall. Unter der Motorhaube entwickelt sich ein Kleinbrand. Der Insasse ist bewusstlos. Die Feuerwehr wird alarmiert und erreicht die Einsatzstelle.
Wenn die ersten Einsatzkräfte das Gefahrensymbol “explosiv” am Heck des Fahrzeugs entdecken, geben sie die Information an den Einsatzleiter weiter. Der Verunfallte kann die Einsatzkräfte nicht informieren, dass die gekennzeichnete Gefahr nicht existiert, da er bewusstlos in seinem Wagen sitzt.
Der Einsatzleiter entscheidet, auf Grund des Fahrzeugbrandes, nicht zuerst den Verletzten zu bergen, sondern den Brand aus der Deckung heraus zu kühlen, da er davon ausgeht, dass die Feuerwehr-Einsatzkräfte verletzt würden, wenn die gekennzeichnete explosive Ladung ihre Kraft entfaltet.
Zum Schutz der Anwohner lässt er durch die Polizei die Häuser im Umkreis von 1km räumen. Er fordert Spezialkräfte zur Unterstützung beim Umgang mit “Explosivstoffen” an.

Sie denken jetzt vielleicht: “Das ist aber ganz schön übertrieben, oder?”
Nein, ist es nicht. Das ist das Vorgehen der Feuerwehr-Einsatzkräfte beim Erkennen einer Gefahr durch ABC-Stoffe, was auf Lehrgängen gelernt und bei Übungen regelmäßig geschult und wiederholt wird.

Gefahrensymbole sind ausschließlich für wirkliche Gefahrgüter gedacht und sollten nicht zum Spaß verwendet werden: Denn ein Großeinsatz der aus einer “Falschkennzeichnung” durch Missbrauch von Gefahrensymbolen resultiert könnte teuer werden!