Jeder Feuerwehreinsatz birgt zum Teil erhebliche Gefahren für die Einsatzkräfte. Viele davon lassen sich allerdings mit ausreichend Erfahrung und Wissen rechtzeitig erkennen. Welche Zeichen uns der bei einem Brand entstehende Rauch geben kann, war Thema des Ausbildungsdienstes am 16. April.
Die heute in Industrie und Haushalt verwendeten Stoffe erzeugen im Brandfall völlig andere Rauchgase als dies noch vor 30 Jahren der Fall war, als z. B. Möbel hauptsächlich noch aus Holz bestanden. Diese Gase sind mitunter stark gesundheitsschädlich und entstehen selbst bei kleinen Brandherden in großen Mengen. So reicht der beim Brand eines (!) handelsüblichen Telefons erzeugte Rauch aus, um eine komplette Wohnung unbewohnbar zu machen.
Wie wir uns nun die Eigenschaften des Rauches zunutze machen – „im Rauch lesen“ – können, sahen wir uns anhand einiger Filmaufnahmen an, die im Experiment oder realen Einsatz entstanden sind. Eine große Gefahr bei Bränden in geschlossenen Räumen stellt unter anderem die Durchzündung der erhitzten Rauchgase dar, bei der schlagartig ein ganzer Raum oder Teile eines Gebäudes in Flammen stehen. Der erfahrene Feuerwehrmann kann am „Atmen und Pulsieren“ des Rauches und dessen Farbe erkennen, ob eine einigermaßen gefahrlose Brandbekämpfung im Innenangriff möglich ist. Auch für die erfolgreiche Rettung im Gebäude eingeschlossener Personen ist das richtige Bewerten des Rauches entscheidend. Daneben gibt es noch technische Einrichtungen und Möglichkeiten, um dem Gegner Rauch seine Kraft zu entziehen.
Ausgestattet mit vielen neuen Erkenntnissen zu diesem Thema kann Ihre Feuerwehr bei künftigen Einsätzen dazu beitragen, die Risiken für Einsatzkräfte und zu rettende Personen zu minimieren und durch gezielte Löschmaßnahmen auch die Folgeschäden durch Löschwasser auf ein notwendiges Maß zu beschränken.

Michael Jahr