Als am Freitag dem 01.06.2012 gegen 19.00 Uhr das Martinshorn der Feuerwehr zu hören war, dachten sicherlich viele Bürger „Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert“. Gut dass es die Feuerwehr gibt! Diese kommt schnell und gut ausgebildet um den Bürgern zu helfen. An diesem Freitagabend handelte es sich um eine Übung die im Rahmen des Sommerlagers der aktiven Abteilungen der Feuerwehren aus Oderwitz, Eibau und Spitzkunnersdorf stattfand. Das Sommerlager wird einmal im Jahr an einem Freitag und Samstag durchgeführt. Die teilnehmenden Ortsfeuerwehren sind abwechselnd für die Organisation des Lagers verantwortlich.

Am Freitag den 01. Juni um 18.15 Uhr eröffnete die Oderwitzer Bürgermeisterin, Frau Engel, vor 32 Kameraden am Gerätehaus Oberoderwitz das Sommerlager. Sie wünschte allen Kameraden viel Erfolg beim Bewältigen der Aufgaben sowie eine unfallfreie Heimkehr von Übung und Einsatz. Nach einer kleinen Stärkung und dem Aufbau des Schlaflagers in der Fahrzeughalle wurde es dann ernst. Brandeinsatz im Außenlager der Firma Kathleen Schokoladenfabrik Niederoderwitz mit vermissten Personen. Sofort machten sich die Feuerwehren von ihren Gerätehäusern auf den Weg. Folgende Aufgabenstellungen mussten von den Löschgruppen abgearbeitet werden: Durchführung der Menschenrettung, Aufbau Löschwasserversorgung über Hydrant und offenes Gewässer, Aufbau einer Riegelstellung zum Schutz des Objektes und die Durchführung der Brandbekämpfung. Zur Verletztenbetreuung kam ein Sanitätsfahrzeug der SEG Niederoderwitz zum Einsatz. Im Anschluss der Einsatzübung folgte die gemeinsame Auswertung. Es schloss sich ein toller Grillabend an.

Samstagmorgen dem 02. Juni um 07.30 Uhr klingelte der Wecker, und die Kameraden gingen gemeinsam zum Frühstück. Um 08.30 Uhr begann die erste Ausbildungseinheit des Tages `Die Gruppe im Löscheinsatz`. Diese theoretische Ausbildung nach der Feuerwehrdienst Vorschrift 3 diente als Auffrischung für die Kameraden, welcher Trupp welche Aufgabe hat. In einem leerstehenden Gebäude welches wie ein Wohnzimmer eingerichtet war wurde zu Ausbildungszwecken ein Brand gelegt. Die Kameraden hatten somit die Möglichkeit einen Wohnungsbrand von der Entstehung bis zum Vollbrand zu beobachten. Eine solche Ausbildung unter echten Bedingungen ist sehr selten aber umso lehrreicher für alle Kameraden ob Truppmann, Atemschutzgeräteträger oder Gruppenführer. Im Vorfeld wurde genau wie in der Theorie, eine Gruppe bereitgestellt die dann laut Lehrbuch zum Löschangriff überging. Des Weiteren war durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister eine Wärmebildkamera zum Einsatz gekommen. Sie zeigte trotz dichtem Brandrauch genau den Brandherd an und konnte Auskunft über die Temperaturen im Inneren der Wohnung geben. Diese lagen weit über 600C°. Bei der Restablöschung konnten dann mit Hilfe der Wärmebildkamera Glutnester ausfindig gemacht werden. Auch hier fand eine Auswertung zu dieser Schulübung statt. Beim darauf folgenden Mittagessen im Volkshaus Oberoderwitz wurden die Erlebnisse der Kameraden noch weiter ausgewertet.

Gegen 13.15 Uhr erfolgte durch die Rettungsleitstelle Löbau die Alarmierung über Funkmeldeempfänger und Sirene der Ortfeuerwehr Eibau, Walddorf und Neueibau. Die Feuerwehren erhielten den Einsatzauftrag: Brandeinsatz im Werkstattbereich mit einer vermissten Person, Agra GmbH Eibau Ruppersdorfer Straße 4. Aufgrund der Größe des Einsatzes wurden sofort nach der Lageerkundung des Einsatzleiters die Kräfte des Sommerlagers nachalarmiert. Die Aufgabenstellung an die Feuerwehren war breit gefächert. Angefangen über die Menschenrettung mit schwerem Atemschutz und der gleichzeitigen technischen Hilfe mit Hebekissen, zur Befreiung der Person unter einem umgekippten Hänger, musste außerdem die Brandbekämpfung im Objekt vorangetrieben werden. Der Brand eines Traktors neben dem Dieseltanklager stellte eine große Gefahr der Ausbreitung dar. Außerdem ist die Zapfsäule in Brand geraten. Es wurde sofort ein Schaumangriff aufgebaut und durchgeführt. Der Aufbau der Löschwasserversorgung über eine lange Wegestrecke wurde erst von der im Objekt befindlichen Zisterne aufgebaut und dann durch eine Hydrantenleitung erweitert. Im Einsatz befanden sich über fünfzig Kameraden. Die gemeinsame Auswertung der Einsatzübung erfolgte vor Ort durch drei Übungsbeobachter der Feuerwehr.

Um solch ein Sommerlager durchführen zu können benötigt die Feuerwehr immer die Unterstützung von Bürgern oder Firmen die geeignete Objekte zum Üben bereitstellen. An dieser Stelle möchten sich die Lagerleitung aber auch die Kameraden rechtherzlich für die Unterstützung bedanken. Insbesondere bei:

  • Firma Kathleen Schokoladenfabrik Herrn Schier Bereitstellung Übungsobjekt Außenlager
  • Frau Knobloch aus Oberoderwitz, Bereitstellung Übungsobjekt Gartenhaus
  • Agrar GmbH Eibau Herrn Hoffmann, Bereitstellung Übungsobjekt
  • Gemeindeverwaltung/ Bauamt
  • DRK Ortsgruppe Niederoderwitz
  • SOWAG.
  • An diesem Ausbildungswochenende konnten viele wichtige Erfahrungen unter den Einsatzkräften gesammelt werden. Mit einem letzten Satz hoffen die Kameraden bei dem Einen oder Anderen das Interesse an der Feuerwehr geweckt zu haben. Denn eins steht fest `der Bürger braucht die Feuerwehr`.

    Alexander Pollier
    Gemeindewehrleiter