Am Samstag den 17.04.2021 fand für Kameraden der Gemeindefeuerwehr Oderwitz sowie der Gemeindefeuerwehr Leutersdorf/Spitzkunnersdorf im FtTz (Feuerwehrtechnischen Trainingszentrum) Grünheide eine Ausbildungsmaßnahme statt. Hierzu trafen sich die Kameraden um 5:00 Uhr an den Gerätehäusern und machten sich auf den Weg. Ziel der Ausbildung war das Training der Kameraden im sogenannten „Innenangriff“ – dem Vorgehen in Brandräumen unter schwerem Atemschutz. Hierfür werden die Kameraden in holzbefeuerten Containern nahezu realen Einsatzszenarien gegenübergestellt und können so sehr praxisnah den Ernstfall proben. Zur Sicherheit sind die Container entsprechend präpariert und mit Ausstiegstüren versehen, sodass bei eintretenden Notfällen die Übung augenblicklich abgebrochen werden kann.

Über die Erfahrungen im Brandraum selbst hinaus steigerte die Ausbildung vor allem für die jüngeren Atemschutzgeräteträger das Vertrauen in das Material und die Kleidung, die im Ernstfall vor Hitzeeinwirkungen bis hin zum direkten Flammaufschlag schützt. Die erfahrenen Ausbilder der Berufsfeuerwehr Berlin gaben nützliche Instruktionen zum allgemeinen Vorgehen und den Umgang mit verschiedenen Situationen im Innenangriff. All das verschafft den jungen Atemschutzgeräteträgern eine Sicherheit, die sie in spätere Einsätze mitnehmen und sowohl ihre Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen genauer kennen. Die Teilnehmer zogen allesamt ein positives Resümee aus dem Ausbildungstag und konnten sich jede Menge Eindrücke und Erfahrungen aus diesem Tag mitnehmen.

Das Einsatzgebiet der Feuerwehr hat sich innerhalb der vergangenen Jahrzehnte massiv verändert. Während noch um die Jahrtausendwende ein beträchtlicher Anteil der Einsätze Brandeinsätze waren, rückt mittlerweile die Technische Hilfeleistung mehr in den Fokus des Einsatzgeschehens. Diese allgemein positive Entwicklung (weniger Brandeinsätze unter der Notwendigkeit des Innenangriffs) ist vorwiegend auf einen hohen Standard der Elektroinstallation und einen Zurückgang der Festbrennstofffeuerung zurückzuführen. Das stellt junge Atemschutzgeräteträger jedoch vor das Problem, dass sie im Rahmen ihrer Ausbildung das Handwerkszeug erlangen, um sich in Brandräumen zu bewegen sowie Rettungs- und Löschmaßnahmen vorzunehmen, diese Fähigkeiten aber langfristig nicht anwenden können. Andere Trainingsanlagen, beispielsweise ohne Festbrennstoffbefeuerung, können zwar ebenfalls die Taktik vermitteln, jedoch nicht das Gefühl des Vorgehens in einem realen Brandraum (Sichteinschränkung bis hin zur sogenannten „Nullsicht“ oder massive Hitzeeinwirkung). Um die Kameraden auf diese Herausforderung vorzubereiten und im Einsatz 100% geben zu können sind derartige Ausbildungsmaßnahmen eine wertvolle Ergänzung zu den Ausbildungen am Standort und auf Landkreisebene.

Ein Bericht von Mandie Major und Felix Seliger.

Letzte Aktualisierung dieses Artikels: 24.05.2021, 17:46