Mit gallischem Hahn und Flamme in eine erfolgreiche Zukunft. So wünschen es sich die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Oberoderwitz, die jetzt einen Förderverein für ihre Feuerwehr gegründet haben. Die Feuerwehrleute setzen dabei darauf, dass die Einwohner der Gemeinde in diesem Verein die Arbeit der Oberoderwitzer Feuerwehr unterstützen, auch wenn sie nicht Mitglieder der Wehr sind.

Fördervereine sind vor allem von Kindereinrichtungen, Schulen oder kulturellen Einrichtungen bekannt. Auch bei Feuerwehren ist es nicht ungewöhnlich, dass Fördervereine deren Arbeit unterstützen. Ungewöhnlicher ist dagegen schon, dass sich Feuerwehrleute selbst um die Gründung eines solchen Vereins kümmern. Warum das in Oberoderwitz so gewesen ist, erklärt Ortswehrleiter Daniel Schädlich so: „Mit der Gründung des Fördervereins ist es nun auch möglich, Freunde und Förderer, die die Arbeit der Ortsfeuerwehr Oberoderwitz unterstützen möchten, als Mitglieder aufzunehmen.“ Die elf Gründungsmitglieder des Vereins hoffen, dass sich künftig viele Einwohner in den Förderverein einbringen. Und damit der Feuerwehr bei ihren vielfältigen Tätigkeiten helfen. Denn diese ist in vielen Gemeinden längst nicht mehr nur der Helfer und Retter bei diversen Notlagen und Gefahrensituationen. Auch in Oberoderwitz ist das so: „Wir beteiligen uns an vielen Festen im Ort und veranstalten selbst Feste“, sagt Daniel Schädlich. Für ihn ist das ein wichtiger Teil der Feuerwehrtätigkeit: „Durch gemeinschaftliche Aktionen und Veranstaltungen sind wir mit der Region und ihren Menschen fest verbunden.“

Der Ortswehrleiter verhehlt darum nicht, dass die Gründung des Fördervereins auch steuerrechtliche Gründe hat. „Die Feuerwehr hat einen kommunalen Zweck. Der Verein dagegen soll gemeinnützig arbeiten und auch mal einen Gewinn machen dürfen. Dieses Geld wollen wir dann wieder der Gemeinde zugutekommen lassen“, erklärt Daniel Schädlich. Darum steht in der Vereinssatzung unter Paragraph 2 auch: „Zweck des Vereins ist die Beschaffung von Mitteln für die Freiwillige Feuerwehr Oderwitz, Ortsfeuerwehr Oberoderwitz, zur Verwirklichung ihrer steuerbegünstigten Zwecke.“ Als weitere Zwecke des Vereins werden in der Satzung daneben die Förderung des Feuerwehrsports, des traditionellen Brauchtums und der Jugendhilfe genannt.

Vor allem wegen des gemeinnützigen Anliegens habe die Vorbereitung der Vereinsgründung viel Zeit in Anspruch genommen, berichtet Daniel Schädlich. „Da haben sich schon einige bürokratische Hürden aufgetan“, sagt der Ortswehrleiter. Und das, obwohl er sich zuvor bei anderen Feuerwehren mit Fördervereinen informiert hat. „Das war ziemlich aufwendig.“ Das Steuerrecht ist auch dafür verantwortlich, dass der Förderverein nur für Oberoderwitz aktiv wird und nicht gleichzeitig für Niederoderwitz. Trotzdem sei die Vereinssatzung bereits so gefasst worden, dass der Verein jederzeit auf die Gemeindefeuerwehr umgeschrieben werden könne, sagt Daniel Schädlich. Mit dem Förderverein wolle man nun im Ort um Unterstützung werben, egal, in welcher Form. Jeder könne Vereinsmitglied werden.

Der Verein hat es kürzlich sogar in eine Sitzung des Gemeinderates geschafft – wegen seines Interesses am Wahrzeichen der ehemaligen Gemeinde Oberoderwitz. Dieses, der Hahn in Verbindung mit dem Schriftzug Oberoderwitz, soll als Vereinslogo genutzt werden. Die Gemeinderäte sind dem Wunsch nachgekommen und haben dem Verein die Nutzungsrechte am Ortslogo übertragen. Damit kann dieser das Logo nun für Briefköpfe, Flyer und auf Vereinskleidung verwenden. Wenn die Ortsfeuerwehr Oberoderwitz nun am kommenden Sonnabend zum diesjährigen Sommerfest einlädt, wird es für Besucher auf den ersten Blick kaum Unterschiede zu den Festen vergangener Jahre geben. Doch Daniel Schädlich und seine Kameraden werden dort aktiv für die Mitarbeit im Förderverein für die Feuerwehr werben. „Wir sagen den Leuten: Unterstützen Sie die Arbeit im eigenen Dorf. Nur gemeinsam sind wir stark, um als Gemeinschaft was zu bewegen“, sagt der Ortswehrleiter.

Fest der Ortsfeuerwehr Oberoderwitz, 26. August, ab 11 Uhr am Depot, Dorfstraße 83, unter anderem mit Schauvorführung Jugendfeuerwehr, Kinderbelustigung, Showprogramm und musikalische Unterhaltung


Text: Mario Sefrin (SZ)
Foto: Thomas Eichler (SZ)