Im Seminar »Lernbereich Sachunterricht« ging es ganz anschaulich um das Experimentieren. Einen recht praxisnahen Einblick in die Welt des Feuers bot Dr. Ulrike Böhm Anfang Juli den Lehramtsstudenten der Grundschule in ihrem Seminar »Lernbereich Sachunterricht – Experimentieren«. Willi Schulze, Lehramtsstudent im vierten Semester, gab zunächst einen kurzen Einblick darüber, was Feuer eigentlich ist, wie es entsteht und wie man es letztlich löschen kann. Willi Schulze muss es wissen. Seit seinem 10. Lebensjahr ist er bei der Jugendfeuerwehr, wechselte mit 16 Jahren zu den Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr seines Heimatortes in der Oberlausitz. Er erläuterte das Verbrennungsdreieck (brennbarer Stoff, Sauerstoff und Zündungstemperatur) und zeigte dann in der Praxis vor dem Seminargebäude, wie ein Brand gelöscht wird. So konnten nach einer Demonstration seinerseits auch alle Studenten und Dozenten die richtige Handhabung eines Feuerlöschers üben. Danach zeigte Willi Schulze eindrucksvoll, was passiert, wenn man versucht, brennendes Öl mit Wasser zu löschen. »In vorangegangenen Seminaren haben wir uns experimentell dem Licht und dem Wasser zugewandt«, erläutert Dr. Ulrike Böhm, Abgeordnete Lehrerin am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung. »Ziel ist es, die angehen- den Grundschulpädagogen wieder für die Naturwissenschaften zu begeistern und die MINT-Fächer in der Lehrerbildung an der TUD zu stärken.« Ein weiteres Anliegen der Hochschulpädagogin ist die Vernetzung der verschiedenen Bereiche der TU Dresden untereinander. »Viele Themen wie die Beschäftigung mit Licht, Wasser oder Feuer werden in den jeweiligen Klassenstufen immer wieder aufgegriffen. Da ist es doch nützlich, dass die Lehramtsstudierenden im Gymnasial- und Mittelschulbereich wissen, wie die gleichen Themen im Grundschulbereich vermittelt werden und umgekehrt«, so die Physikdidaktikerin. Ihre wechselseitige Einladung an die Studenten des Grundschul- sowie Gymnasialbereichs, das jeweilige andere Seminar (Didaktik im Sachunterricht bzw. Didaktik der Physik) zu besuchen, wurde in diesem Semester gut angenommen.

So konnten die beteiligten Studenten gleiche Themen sowohl aus der Perspektive der Grundschule als auch des Gymnasiums darstellen und diskutieren. Die Feuerlöschübung filmte u.a. David Obst, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Didaktik der Physik, mit einer Hochgeschwindigkeitskamera. Das Entstehen und Löschen eines Feuers kann nun auch in Zeitlupe gezeigt werden. In einem Seminar zu aktuellen Themen der fachdidaktischen Forschung wird unter anderem auch die didaktisch sinnvolle Verwendung neuer Medien im Unterricht diskutiert.

Unterstützt wurde die Feuerlöschübung von der Betriebsfeuerwehr der TU Dresden. Sie wurde 1952 gegründet und besteht zurzeit aus 21 Mitarbeitern, da- runter auch fünf Studenten, die bereits in ihren Heimatorten in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert waren. Die Wache der Betriebsfeuerwehr befindet sich im Kerngebiet des Campus. »Wir sind für das gesamte Universitätsgelände zuständig. Neben dem Feuerlöschen gehört aber auch das Auspumpen von Kellern nach einem Wasserrohrbruch oder Hilfseinsätze wie Sägearbeiten im Botanischen Garten, aber auch die Kontrolle der Hydranten auf dem Campus zu unseren Aufgaben«, erläutert Wehrleiter Klaus Liebich. »Über studentischen Nachwuchs in unserer Betriebsfeuerwehr freuen wir uns immer.« Durch die Vernetzung verschiedener Bereich der TU Dresden in der Lehrerausbildung sollen die Studenten Impulse für ihre künftige Arbeit, zum Beispiel im fächerverbindenden Unterricht, bekommen.

Claudia Trache
(Redakteurin Dresdner Universitätsjournal)